Martin Sonneborn Vater von Frauke Petrys Baby
Ein Vaterschaftsanerkenntnis beweist, dass der Vorsitzende der PARTEI einen Anti-AfD-Wahlkampf geführt hat, aber Vater des Babys der damaligen AfD-Vorsitzenden ist.

2017 bleibt ein turbulentes Jahr für Frauke Petry. Nach der Bundestagswahl trat sie als bis dahin amtierende Vorsitzende aus der AfD aus. Nun wird bekannt, dass Ehemann Marcus Pretzell nicht der Vater ihres im Februar geborenen Sohnes ist.
Aus einer dem Kölner Abendblatt vorliegenden öffentlich beurkundeten Vaterschaftsanerkenntnis geht zweifelsfrei hervor, dass der Satiriker und EU-Abgeordnete Martin Sonneborn Vater des kleinen Ferdinand ist.
Die politische Pikanterie besteht darin, dass Sonneborn Vorsitzender der als Satire-Partei bekannten PARTEI ist, die einen sehr engagierten Anti-AfD-Wahlkampf geführt hat.
Analytiker führen das beachtliche Ergebnis von ca. 1% der Stimmen bei der jüngsten Bundestagswahl unter anderem darauf zurück, dass die PARTEI die AfD mit klareren Worten als Nazis bezeichnete als die im Bundestag sitzenden Parteien.
Eine vielbeachtete Aktion der PARTEI war beispielsweise das Hacken mehrerer AfD-naher Facebook-Gruppen, das die rassistischen und gewaltverherrlichenden Überzeugungen vieler AfD-Aktivisten öffentlich dokumentierte.
Der sonst so wortgewaltige Sonneborn gab sich bei einer telefonischen Anfrage unserer Redaktion ungewohnt schmallippig: „Politik ist eben nicht alles im Leben“, ließ er wissen und beendete das Gespräch.
Von Petry und ihrem Ehemann Pretzell war bis zum Redaktionsschluss keine Stellungnahme zu bekommen. Ebenso ist bislang ungeklärt, ob Ferdinand einem einmaligen „Ausrutscher“ entstammt oder eine längere Beziehung zwischen Petry und Sonneborn existierte.
Unmut regt sich dagegen an der PARTEI-Basis: „Einer unserer zentraler Wahlkampf-Slogans war ‚FCKAFD‘, und das war absolut ein Lieblingsthema von Martin“, sagt ein Vorstandsmitglied des Ortsverbandes Moers, das namentlich nicht genannt werden möchte, „und wenn wir davon ausgehen, dass er schon lange von der Vaterschaft wusste, hat er uns damit mächtig verarscht. Satire und Doppelbödigkeit hat da Grenzen, wo es um die eigenen Mitglieder geht, die ihre Zeit und Energie im Wahlkampf opfern!“