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Trump Junior wird Großinvestor in Hannover

20. Januar 2017 von R. Hön
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(dfna) Die Nachricht schlug in Hannover ein wie eine Bombe: Eric Trump wird wohl der neue, lange gesuchte Großinvestor des hannoverschen Ihme-Zentrums. Das gab der New Yorker Immobilienspekulant und Sohn des designierten US-Präsidenten Donald Trump am Donnerstag per Twitter bekannt. „Durch Zufall“ sei er im Internet auf das Gebäude aufmerksam geworden, erklärte er gestern in einer kurzen Pressemitteilung. Von der „verwegenen Eleganz dieser beeindruckenden monumentalen Architektur und der bewegenden Historie“ des (im Baustil des in den fünfziger Jahren entstandenen Brutalismus gehaltenen) Gebäudes sei er sofort fasziniert gewesen. Mit einem geplanten Investitionsvolumen von zunächst 875 Mio. US-Dollar wolle er die „Zerfaserung des Objektes durch dutzende Kleinstinvestoren“ verhindern.

Das an den Fluss Ihme angrenzende, marode Wohn- und Geschäftsgebäude (seit der Fertigstellung im Jahr 1975 größtes zusammenhängendes Bauwerk Europas) steht in weiten Teilen leer und sucht seit Jahren nach einem soliden Großinvestor. Seit der Insolvenz der amerikanischen Carlyle Group steht das Gebäude unter Zwangsverwaltung der Stadt Hannover.

Eric Trump verspricht Großes: Nach einer Kernsanierung, die den gesamten Komplex umfassen werde, wolle er ein repräsentatives Bauwerk in neuem Glanz entstehen lassen. So seien messingfarbene Fassaden mit Marmorelementen und Goldintarsien sowie ein künstlicher Wasserfall inklusive Koikarpfen-Becken geplant; für das Dach des Hochhauses am westlichen Ende sehe Trump gar einen Hubschrauberlandeplatz vor. Die Statik werde geprüft und gegebenenfalls dem Bauvorhaben angepasst.

Von der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover habe er bis vor wenigen Tagen noch nie etwas gehört („not really“), freue sich aber schon sehr auf einen Spaziergang entlang der Ihme, des „romantic tiny river“, so Trump.

Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok erklärte gestern, man freue sich, mit Eric Trump endlich einen solventen Partner gefunden zu haben. Die Verhandlungen seien bereits für Mitte Februar vorgesehen und einer Baugenehmigung, die die Vorstellungen des Unternehmers weitgehend erfülle, stünde voraussichtlich nichts im Weg.

Ob der Mittelturm, der höchste Teil des Gebäudes, in „Trump-Turm“ umbenannt werde, ließ Eric Trump noch offen: „We will see“, erklärte er.

(R. Hön)