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Christian Lindner: Rücktritt für Model-Karriere

1. September 2017
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Einen größeren Paukenschlag hätte man sich im bisher eher dahinplätschernden Wahlkampf nicht vorstellen können: Rund drei Wochen vor der Bundestagswahl tritt Christian Lindner, Bundesvorsitzender und Spitzenkandidat der FDP, von allen politischen Ämtern zurück und verlässt die FDP.

Lindner sieht Modelkarriere als "wahre Berufung"

In einer heute kurzfristig angesetzten Pressekonferenz erklärte Lindner, dass die mit internationalen Profifotografen arrangierten zahlreichen Fotoshootings der letzten Monaten ihn haben erkennen lassen, wo seine wahre Berufung liegt und wo er seine Qualitäten am besten einsetzen kann. Zudem liegt ihm ein Angebot einer weltweit führenden Model-Agentur vor, dessen Konditionen weit über das Einkommen eines Bundesministers hinausgingen.

Zum sensationellen Zeitpunkt seiner Entscheidung sagte Lindner: „Ich habe seit Beginn des Wahlkampfs so viel Zeit vor der Kamera verbracht, dass ich die Berührung zur Politik verloren habe. Und ich habe festgestellt, dass sie mir nicht fehlt. Es wäre unehrlich gegenüber dem Wähler, den Entschluss zum Wechsel erst nach der Wahl zu kommunizieren. Ich möchte nicht, dass Menschen meinetwegen FDP wählen, wenn ich ihre Erwartungen nicht erfüllen kann und will. Daher ist es nur ehrlich, vor der Wahl reinen Tisch zu machen.“

Neue politische Heimat in der PARTEI

Journalistenfragen, warum er zudem gleich die FDP verlässt, beantwortete Christian Lindner damit, dass ihm angesichts der intellektuell und emotional intensiven und anspruchsvollen Model-Tätigkeit der jüngeren Zeit sehr bewusst geworden sei, dass die FDP nur eine inhaltsleere Spaßpartei ist, die ihre Positionen ausnahmslos an Umfragetrends festmacht.
Eine neue politische Heimat sieht er in der von Ex-Titanic-Chefredakteur Martin Sonneborn gegründeten Partei „Die PARTEI“, wobei er besonders die politische Arbeit des Ortsverbandes Moers (www.partei-moers.de) hervorhob. Lindner betonte, dass er sich zwar der PARTEI Moers anschließen werde und aufgrund seiner Popularität sicherlich Aufmerksamkeit erzeugen werden, aber dass er für die PARTEI bis auf weiteres keine politischen Ämter anstrebt, da ihm die Model-Karriere hierzu keine Zeit lasse.