Von Traditionshasen, Lichterfesten und Wintermärkten / Kritik an der Ostlamisierung der deutschen Sprache
Traditionshase seit 1990 Tradition. Grund: die Deutsche Einheit.

Das Bundesheimatministerium widerspricht rechten Hetzern
(afap) Berlin. Der Staatssekretär im BHM, Dr. M. Lampe, hat in einer Pressemitteilung den Vorwürfen widersprochen, die insbesondere von AfD Vertretern artikuliert werden, das BAMF habe Anweisung an Karstadt erteilt, Schokoladenhohlkörper als "Traditionshasen" zu bezeichnen.
Er verwies auf den deutschen Einigungsvertrag von 1990 und die vorangegangenen 4+2 Verhandlungen und stellte fest, dass die "religionsfernen" Bezeichnungen für traditionell christliche Feste und Symbole Bedingung für die Zustimmung der damaligen Vertreter der Sowjetunion und der damaligen Staatsregierung der DDR zum Einigungsvertrag darstellten.
In der traditionell atheistischen ehemaligen DDR waren die Bürger mit Begriffen wie "Osterhase", "Weihnachtsmarkt" oder "St.-Martins-Umzug" niemals konfrontiert, so dass eigens eine Arbeitsgruppe durch die Verhandlungspartner zur Deutschen Einheit eingesetzt wurde, die neutrale Begriffe kreieren sollte. Heraus kamen unter anderem die heute ausgerechnet von vielen Atheisten Ostdeutschlands kritisierten Bezeichnungen "Lichterfest", "Wintermarkt", "Traditionshase" und der vielfach verschmähte "Zipfelmann" von Penny.
Dr. Lampe betonte in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur afap, dass man damals bereits vor der Ostlamisierung der Sprache gewarnt habe.
Keinesfalls könne die Rede davon sein, dass es neue Anweisungen des BAMF an die Lebensmittel- und Marketinggesellschaften gebe, die vorschreiben diese Begriffe zu benutzen. Vielmehr stellte Dr. Lampe fest, dass diese Anweisungen 1990 direkt aus dem damaligen Bundeskanzleramt an die Konzerne gerichtet wurden, um die deutsche Einheit nicht zu gefährden, und um den kulturfremden Zuwanderern aus dem Osten ein Stück "Würde" und "Heimatverbundenheit" zu geben, angesichts der zu erwartenden Umwälzungen.
Schon damals regte sich Widerstand gegen diese Anweisungen aus dem Bundeskanzleramt. Der Bundesverband der St.Martins-Reiter beklagte die zu erwartenden Auftragsrückgänge und den staatlichen Eingriff in die Marktwirtschaft. Diese verstummten jedoch schnell, als die St.Martins-Reiter bemerkten, dass sie als Lichtreiter mehr Geld verdienen konnten.
Dr. Lampe resümmierte gegenüber afap, dass diese mittlerweile deutsche Tradition gewordenen Begriffe ein mehr an Kultur, Toleranz, Buntheit und Offenheit in die gesamtdeutsche Gesellschaft gebracht haben. Die nunmehrige Kritik aus dem rechten Lager, auch der AfD-Chef Meuthen stimmte in den Chor der Kritiker ein, sei rückwärtsgewandt, geschichtsvergessen und ein Verrat an den Migranten mit DDR-Background. "Wer Traditionshasen, Lichterfest, Wintermarkt und Zipfelmann kritisiert un abschaffen will, will die deutsche Einheit rückgängig machen. Dies darf und kann niemand ernsthaft wollen!", so Dr. Lampe abschließend.